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Reisetipp: So viel Trinkgeld gibt man im Ausland

Donnerstag, 18. August 2016

Deutschen sagt man nach, auf's Geld zu gucken und knickerig zu sein. Sollte man im Ausland besonders viel Trinkgeld geben um diesen Eindruck zu widerlegen - oder besser nicht? In dem einen Land ist Trinkgeld ein ehrliches Feedback für den erfahrenen Service, in anderen ist es absolut verpönt, kein Trinkgeld zu geben, auch wenn der Service alles andere als großartig war. Es ist, kurz gesagt, nicht leicht das richtige Trinkgeld zu bemessen. Aus diesem Grund haben wir ein paar Tipps gesammelt, wie man am besten die Höhe des Trinkgeldes schätzt.

Frankreich

Die Franzosen sagen, dass sie nur dann Trinkgeld geben, wenn sie den Service wirklich ausgezeichnet fanden, denn das reguläre Trinkgeld wird prozentual bereits in die Rechnung eingepreist. Aber einen ausgezeichneten Service belohnen die Franzosen natürlich immer gerne: Als Faustregel geben sie, wenn sie besonders zufrieden waren, noch ca. 5 % zusätzlich zu der Rechnung. Wer sich aber so ganz ohne ein Trinkgeld zu geben unhöflich fühlt, der kann natürlich jederzeit drauflegen.

Natürlich kann man auch in anderen Situationen Trinkgeld geben. Bei Taxifahrten gibt es in Frankreich keine Richtlinie für die Höhe, aber einfach zu sagen “Passt schon.“ ist natürlich immer nett. Uber löst dieses Problem der Trinkgeldfrage bei Taxifahrten durch die Bezahlmethode allerdings direkt, da der Betrag automatisch vom Konto abgebucht und in der Regel kein Trinkgeld gegeben wird. Bei Hotelpersonal gibt man in Frankreich in der Regel ein paar Euros, für den Zimmerservice beispielsweise und, nun wird es interessant – beim Frisör gehört es zum guten Ton, 5 € zusätzlich zu zahlen, ungeachtet des Preises für den Schnitt im Gesamten.

Portugal

Das Trinkgeld in Portugal wird als zusätzliches Einkommen für die Bedienung gesehen. Hier ist ein Trinkgeld von 10 % generell verbreitet und in etwas teureren Restaurants bis zu 15 % üblich.

Taxifahrer in Portugal bekommen ebenfalls ein Trinkgeld von rund 10 %, im Hotel erwarten die Zimmermädchen und auch der Concierge ein paar Euros, wenn man denn von ihren Diensten Gebrauch macht.

Großbritannien

Vor allem in den teureren Restaurants sind 12,5 % Trinkgeld in der Regel bereits in der Rechnung enthalten. Dazu ist es gebräuchlich noch 10 – 15 % zusätzlich zu geben. In den Bars kann man es selbst entscheiden, normalerweise wird hier kein zusätzliches Trinkgeld erwartet. Nur in den Cocktailbars und beim Frisör, bei beiden ist es Usus, 10 – 15 % zusätzlich zum Preis zu geben.

Taxis in London erwarten übrigens in jedem Fall ein Trinkgeld oder zumindest, dass man den zu zahlenden Betrag aufrundet.

Italien

Anders als zu erwarten wäre, gibt man in Italien für gewöhnlich kein Trinkgeld. Umso mehr wird es geschätzt, wenn man es doch tut. Oft wird auch direkt ein Betrag in die Rechnung mit aufgenommen, sodass man automatisch für den Service zahlt. Auch das Körbchen mit Brot wird übrigens zusätzlich berechnet.

Wenn man wirklich sehr zufrieden mit dem Service ist, dann gibt man auch in Italien ca. 5 bis 10 % Trinkgeld, um seine Zufriedenheit zum Ausdruck zu bringen.

Hong Kong

Auch in Hong Kong gehört es nicht zur Kultur Trinkgeld zu geben. Dort ist in der Regel ebenfalls eine Service-Pauschale in der Rechnung mit inbegriffen und es bleibt dem Kunden überlassen, ob er darüber hinaus noch die üblichen 5 bis 10 % gibt. In Hotels sieht das allerdings anders aus: Hier gibt man sehr wohl einen zusätzlichen Betrag, der sogar nahezu Pflicht ist. Den Zimmermädchen sollte man normalerweise 10 bis 20 Dollar geben und auch der Concierge erhält in der Regel einen kleinen Betrag, mit dem man sich für seine Dienste bedankt.

USA

In den USA hingegen wird das Trinkgeld normalerweise nicht automatisch in die Rechnung aufgenommen. Da die Servicekräfte häufig nur einen geringen Stundenlohn verdienen, sind sie allerdings auf das Trinkgeld (den „Tip“) angewiesen. Deshalb wird dieser vorausgesetzt und erwartet. Üblich sind zwischen 15 und 20 %, bei richtig gutem Service kann man auch schon mal bis zu 25 % geben. Ist man allerdings wirklich unzufrieden, kann man auch das durch ein geringeres oder sogar gar kein Trinkgeld ausdrücken.

Auch für andere Dienstleistungen wird bei gutem Service ein Trinkgeld gegeben. Taxifahrer erhalten meist 15 %. In Hotels sollte man den Gepäckträgern pro Koffer einen Dollar geben, genauso wie dem Zimmermädchen für jede dort verbrachte Nacht.

In diesen Ländern sollte man nicht „tippen“!

Es gibt natürlich auch noch Länder, in denen Trinkgeld absolut nicht gegeben wird. In Japan wird ein Trinkgeld beispielsweise als bloße Beleidigung aufgefasst. Und auch in anderen Ländern in Fernost, beispielsweise Singapur, kennt man das Geben von Trinkgeldern nicht. Doch durch den globalen Tourismus wird das Trinkgeld immer weiter verbreitet und zunehmend erwartet. In Thailand beispielsweise ist es kein Teil der lokalen Kultur, man hat sich aber inzwischen sehr wohl an die 10 % extra gewöhnt.

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