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Ryanair und Wizz Air im Anflug auf Frankfurt am Main

Mittwoch, 8. März 2017

Ryanair plant noch in diesem Jahr eine schnelle Expansion am Frankfurter Flughafen und auch Wizz Air nimmt Anflug auf die Mainmetropole. Andere Schnäppchenflieger erweitern ihr Netz auf große deutsche Flughäfen.

Bereits im vergangenen November hat Ryanair verkündet, ab Ende März 2017 erstmalig zwei Flieger in der Mainmetropole stationieren zu wollen. Noch bevor die erste Maschine dort aufgesetzt hat, geht Ryanair-Chef Michael O'Leary schon einen Schritt weiter. Der nun veröffentlichte Winterflugplan der Iren sieht vor, das Angebot ab Oktober stark auszuweiten und dann mit sieben Maschinen 24 Ziele innerhalb Europas anzufliegen. Darunter sind auch wichtige Geschäftsreiseziele wie London, Madrid, Barcelona oder Mailand. O'Leary betonte jedoch, dass Ryanair nicht daran interessiert sei, der Lufthansa auf deutschen Inlandsflügen Konkurrenz zu machen.

Flughafenbetreiber Fraport lockt Billigflieger mit Rabatten

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Flughafenbetreiber Fraport verkündete auch Wizz Air kürzlich, ab Sommer 2017 zwei Flugverbindungen ab Frankfurt am Main anbieten zu wollen. Bisher fliegt die osteuropäische Billigairline in Deutschland die Flughäfen Berlin-Schönefeld, Dortmund, Frankfurt Hahn, Friedrichshafen, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln/Bonn, Memmingen und Nürnberg an.

Laut Berichten des TV-Magazins Hessenschau gewährt Fraport den beiden Neukunden in den ersten drei Jahren satte Rabatte auf Start- und Landegebühren. In der Vergangenheit hatten die hohen Gebühren Billigairlines stets davon abgeschreckt, Kurs auf Frankfurt zu nehmen; das Heimatdrehkreuz der Lufthansa gilt bislang als der Flughafen mit dem niedrigsten Billigflieger-Anteil in ganz Deutschland. Beide Neuankömmlinge starten und landen derzeit im 125 Kilometer entfernten Frankfurt Hahn. Ryanair kündigte jedoch an, das Angebot am Hunsrück-Flughafen zukünftig zurückfahren zu wollen.

Lufthansa fühlt sich durch Low-Cost-Carrier bedroht

Die Vergünstigungen für die Neuankömmlinge werden auf Seiten der Lufthansa nicht gerne gesehen. Dort fühlt man sich durch den Anflug der Billigflieger auf den eigenen Heimatflughafen bedroht und zudem durch die Gewährung der Rabatte unfair behandelt. Auch andere Stammkunden wie Condor und TUIfly hatten Kritik an den neu eingeführten Rabatten geäußert. Bereits seit einiger Zeit zeichnet sich ab, dass etablierte Airlines wie die Lufthansa den Konkurrenzdruck durch Billigflieger wie Ryanair und Wizz Air zu spüren bekommen und durch das Angebot eigener Basistarife nachziehen.

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Billigflieger auf dem Vormarsch

Während Ryanair das Flugangebot auch an den Flughäfen Berlin-Schönefeld, Nürnberg und Hamburg ausweiten möchte, plant TAP Portugal den Anflug auf den Flughafen Köln/Bonn. Auch easyJet plant den Ausbau seiner Strecken ab Berlin-Schönefeld.

Am Flughafen München wird Lufthansas Billig-Tochter Eurowings schon in diesem Sommer mit 30 neuen Verbindungen gegen die Billig-Konkurrenz der französischen Transavia, eine Tochter von Air France-KLM, antreten. Vermutlich ab 2018 soll Eurowings dann auch ab Frankfurt starten um Ryanair die Stirn zu bieten. In jedem Fall sind es die Fluggäste, die von dem erweiterten Angebot an Flugstrecken profitieren!

Geschrieben von Flug-Verspaetet.de