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Ryanair: Rollstuhlfahrerin am Gate zurückgelassen

Mittwoch, 5. April 2017

Am Flughafen Köln/Bonn wurde eine Rollstuhlfahrerin von Ryanair zurückgelassen. Dadurch fielen für sie und ihren Mann der Urlaub aus. Die Fluglinie gesteht keine Fehler ein.

Das Ehepaar Wittmacher wollte im Februar mit der irischen Billigairline nach Andalusien in den Urlaub fliegen. Sie standen rechtzeitig am vereinbarten Abholort bereit, doch der Begleitservice blieb aus und das Flugzeug startete ohne sie. Die Ryanair Mitarbeiter vor Ort boten dem Paar einen Alternativflug vom Flughafen Weeze an, welcher 140 Kilometer von Köln/Bonn entfernt liegt. Dort, so hieß es, gebe es sehr wahrscheinlich noch freie Plätze in der nächsten Maschine nach Andalusien. In Weeze angekommen stellte sich allerdings entgegen der Erwartungen heraus, dass alle gebuchten Passagiere erschienen waren und die Maschine daher keine weiteren Fluggäste aufnehmen konnte. Somit fiel der Urlaub für Familie Wittmacher aus.

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Nicht der erste Vorwurf gegen Ryanair

Einen ähnlichen Vorfall gab es vor kurzem bereits in Irland. Die Studentin Niamh Herbert gab damals an, von Ryanair Mitarbeitern am Flughafen aufgefordert worden zu sein, die Treppe zum Flugzeug selbst hinaufzusteigen. Da ihr dies nicht möglich war, hob der Flieger ohne sie ab. Die Fluggesellschaft stritt die Vorwürfe ab, mit der Begründung, Herbert sei erst 13 Minuten vor Abflug erschienen und habe im Vorfeld keinen Rollstuhl-Service gebucht.

Ryanair streitet interne Fehler ab

Im Fall der Wittmachers sah die Lage allerdings anders aus, denn das Ehepaar hatte besagten Rollstuhl-Service bestellt. Am Schalter versicherte man dem Ehepaar, dass die Fluggesellschaft für die Kosten des ausgefallenen Urlaubs aufkommen würde. Entgegen dessen teilte die Airline ihnen jedoch einige Tage später mit, dass der Fehler nicht bei Ryanair, sondern beim Roten Kreuz gelegen habe, welches den Service betreiben würde. Folglich würden von der Fluggesellschaft keine Kosten erstattet. Laut WELT eine ungewöhnliche Begründung, da Abholzeit und –ort offenbar von Ryanair verwechselt wurden.

Nichtsdestotrotz bleibt Familie Wittmacher auf den Kosten für den lang ersparten Urlaub sitzen. Glücklicherweise zeigten sich inzwischen der Mietwagenverleiher und das Hotel kulant und erstatteten dem Paar zumindest einen Teil der Kosten zurück.

Geschrieben von Flug-Verspaetet.de