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Bodenpersonal streikt an Berliner Flughäfen

Donnerstag, 9. März 2017

Das Bodenpersonal der Berliner Flughäfen streikt ab Freitag erneut für höhere Löhne. Passagiere, darunter zahlreiche Besucher der Tourismusmesse ITB, müssen mit massiven Verspätungen und Ausfällen rechnen. Hintergrund ist der Kampf um höhere Löhne.

Heute hat die Gewerkschaft ver.di das Bodenpersonal der Berliner Flughäfen zum Streik aufgerufen. Ab 4:00 Uhr am Freitagmorgen werden rund 2.000 Beschäftigte an den Flughäfen Berlin Tegel und Schönefeld ihre Arbeit, zunächst für 25 Stunden, niederlegen. Infolgedessen müssen sich Passagiere auf massive Verspätungen und Ausfälle einstellen.

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Viele Besucher der  ITB betroffen

Bereits am Mittwoch wurde die 51. Ausgabe der Tourismusmesse ITB in Berlin eröffnet. Die Veranstaltung soll noch bis Sonntagabend andauern. Für diese fünf Tage rechnen die Veranstalter mit 10.000 Ausstellern und 180.000 Besuchern aus aller Welt. Große Teile dieser werden ebenfalls von dem angekündigten Streik betroffen sein.

Gewerkschaft fordert höhere Löhne

Vergangene Woche hatten sich die Beschäftigten des Bodenpersonals bei einer Urabstimmung zu 98,6 Prozent für den Arbeitskampf entschieden. Der Landesrundfunkanstalt rbb zufolge lag die Abstimmungsbeteiligung bei mehr als 90 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di klagen die Beschäftigten über eine zu hohe Arbeitsbelastung. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Passagiere, die auf den Flughäfen Tegel und Schönefeld abgefertigt wurden, überproportional zur Anzahl der Mitarbeiter beim Bodenpersonal. Die Gewerkschaft fordert aufgrund dessen eine Lohnerhöhung von einem Euro mehr pro Stunde innerhalb eines Jahres. Zurzeit liegen die Löhne bei ca. elf Euro pro Stunde.

Warnstreiks lösten bereits Flugausfälle aus

Bereits im Februar hatten mehrere Warnstreiks zum Ausfall von einigen hundert Flügen geführt. Jedoch waren die Auswirkungen auf die Tarifverhandlungen eher mäßig. "Leider ist ein Streik unausweichlich geworden, weil die Arbeitgeberseite bislang immer noch kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hat und eine Einigung auf dem Verhandlungsweg derzeit nicht möglich zu sein scheint", erklärte ver.di-Verhandlungsführer Enrico Rümker der Pressemitteilung zufolge. 

Betroffenen Passagiere müssen starke Nerven behalten, denn noch ist unklar ob der Streik auch in den kommenden Tagen fortgeführt wird.

Geschrieben von Flug-Verspaetet.de